Donnerstag, 04.04.2019, 18 Uhr
Kreishaus Osnabrück
Am Schölerberg 1, 49082 Osnabrück
Im Rahmen des Jahresthemas KLANG nimmt das Musikprojekt RESONANZ mit dem Cellisten Willem Schulz und dem Trio „Geplante Obsoleszenz“ das Kreishaus am Schölerberg in einer einzigartigen Interpretation unter die klangliche Lupe. Am Donnerstag, dem 04. April beginnt die Veranstaltung mit einer Eröffnung der Fotoausstellung „Kunstschaffende“ von Fritz Schwarzenberger, bevor es in ein etwa 90-minütiges Wandelkonzert übergeht.
Das Kreishaus ist vielen Menschen als Ort bekannt, an dem sie Behördengänge vornehmen. Selten wird allerdings bei solchen Anlässen ein Gebäude selbst genauer wahrgenommen, geschweige denn der klangliche Aspekt registriert.
An diesem Abend nun wird das Kreishaus zu einem akustischen Instrument und seine Architektur gerät zur Partitur. Schon der Architekt Daniel Libeskind, der u.a. das Osnabrücker Felix-Nussbaumhaus kreierte, sagte: „In gewisser Weise sind Musik und Architektur tatsächlich ein- und dasselbe. Wenn man beginnt, Architektur wie eine Partitur zu lesen, dann sieht man plötzlich ganz neue Dinge.“
Das Bielefelder Trio „Geplante Obsoleszenz“ mit Marcus Beuter, Angelika Höger und Peter Schwieger macht die Materialien des Gebäudes, seine vielseitigen Details hörbar:
die Wände, Decken und Fußböden der unterschiedlichen Abteilungen, die Geländer der Treppen und Emporen, die elektrischen Installationen der Büros. Diese explorierende Soundperformance kreuzt sich mit der interpretierenden Vertonung von spannenden architektonischen Perspektiven durch inszenierte musikalische Aktionen des Cellisten und Komponisten Willem Schulz, die nicht nur in der Horizontalen liegen, sondern sich teilweise von oben nach unten oder von unten nach oben richten. Das Wandelkonzert führt auf verschlungenen Wegen durch das Kreishaus zwischen Innen und Außen, zwischen Unter- und Obergeschoss, zwischen Leere und Fülle. Selten kann die Komplexität dieses Gebäudes so erlebt werden.
Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.
Das Konzert ist die dritte Veranstaltung des Projektes „RESONANZ – Der Klang öffentlicher Institutionen“, gefördert durch den Landschaftsverband Osnabrücker-Land, die Stadt und den Landkreis Osnabrück.
Fotos: Martin Liebermann