Resonanz in der Wilden Rose

Die Gebäude des Kulturzentrums Wilde Rose in Melle wurden Anfang der 50er Jahre als Altersheim vom DRK erbaut. 1976 erwarb sie dann ein soziokultureller Verein, der sich später „Wilde Rose“ nannte und baute darin ein Kulturzentrum mit diversen Abteilungen auf.

An diesem Abend wird die „Wilde Rose“ zu einem akustischen Instrument und ihre Architektur gerät zur Partitur. Schon der Architekt Daniel Libeskind, der u.a. das Osnabrücker Felix-Nussbaum-Haus kreierte, sagte: „In gewisser Weise sind Musik und Architektur tatsächlich ein- und dasselbe. Wenn man beginnt, Architektur wie eine Partitur zu lesen, dann sieht man plötzlich ganz neue Dinge.“

Das Bielefelder Trio „Geplante Obsoleszenz“ mit Marcus Beuter, Angelika Höger und Peter Schwieger macht die Materialien der Gebäude, ihre vielseitigen Details mit Kontaktmikrophonen, Sonaren, Fühlern, Reiben oder Schlegeln hörbar. Diese explorierende Soundperformance kreuzt sich mit der interpretierenden Vertonung von architektonischen Perspektiven durch inszenierte musikalische Aktionen des Cellisten Willem Schulz. Das Wandelkonzert führt auf verschlungenen Wegen durch das Kulturzentrum zwischen Innen und Außen, zwischen der Küche im Souterrain, Gästezimmern in der ersten Etage und dem Lichtraum unterm Dach, zwischen Saal und Wiesenbühne, zwischen Sauna, Hinterhof und Waldrand. Die Komplexität der Anlage kann mit dieser Performance auf eine besondere Weise erlebt werden.

Donnerstag, 16.05.2019, 19.30 Uhr
Kulturzentrum Wilde Rose
Borgholzhausener Str. 75 – 79, 49324 Melle

Das Konzert ist die vierte Veranstaltung des Projektes „RESONANZ – Der Klang öffentlicher Institutionen“, gefördert durch den Landschaftsverband Osnabrücker- Land, die Stadt und den Landkreis Osnabrück.

Fotos: Martin Liebermann